„Sei wie das Veilchen im Moose,
sittsam bescheiden und rein
und nicht wie die stolze Rose,
die immer bewundert will sein.“
So steht es immer wieder in meinem Poesiealbum. Kennt Ihr das auch? So ein Büchlein, dass man früher mit in die Schule genommen hat und seinen besten Freundinnen hinhielt mit der Bitte: „Schreibst du mir einen schönen Spruch rein?“ Und dann hat man neugierig gewartet, bis man es zurückbekam. Das tollste, was einen passieren konnte, waren noch selbstgemalte Bilder, Sticker und eine Unterschrift mit „Deine beste Freundin Bärbel“
Selbst meine Tante schrieb diesen Spruch in mein Buch.
Und damals dachte ich dann – irgendetwas muss ja dran sein. Also: Sei nicht immer so stolz und arrogant oder besser: Pass auf, dass andere das nicht von dir denken, auch wenn es gar nicht stimmt.
Was war dadurch geschehen?
So entstehen falsche Glaubenssätze.
Das Kind mit dem Poesiealbum verinnerlicht solche „Ratschläge“ oder Moralvorstellungen und versucht sich künftig danach zu richten.
Dieser Spruch zum Beispiel hat mir signalisiert, dass ich nicht immer im Vordergrund stehen sollte. Das Bescheidenheit besser ist und ich nicht zu sichtbar sein sollte.
Es hat lange gedauert bis ich begriffen habe, dass das auf keinen Fall mein Weg ist!
Diese Denkweise hat mich mein Leben lang blockiert.
Das war natürlich nicht die einzige Blockade!
Da ich die jüngste von vier Schwestern zu Hause war, hat man mir einfach nie viel zugetraut.
Meine Eltern und Schwestern schienen mich nie für voll zu nehmen.
Das positive daran war, dass ich es Ihnen unbedingt beweisen wollte – ich wollte Ihnen zeigen, dass ich genau so intelligent und erfolgreich sein kann wie meine Schwestern oder Cousins. Es motivierte mich also mein Abitur zu machen und Jura zu studieren.
Die negative Seite stellte sich aber erst viele Jahre später heraus. Ich fragte mich: Ist das eigentlich auch das, was ich will oder habe ich immer nur getan, was andere von mir erwarten oder ich glaubte, dass sie es von mir erwarten.
Ich musste mir eingestehen, dass mir Jura nur wenig Freude bereitete und ich im Grunde eine Tätigkeit haben wollte, die mir Spaß macht – denn schließlich würde ich mindestens 8 Stunden täglich damit verbringen und das mehr als mein halbes Leben lang!!
Viele Bücher, Erfahrungen und Coachingstunden später habe ich einige meiner Glaubenssätze zu hinterfragen gelernt. Manche konnte ich dadurch abschütteln und die Blockaden aus dem Weg räumen.
Das hat mich hier her gebracht!
Und darüber bin ich richtig glücklich!!
Ich bin so glücklich, dass ich diesen so einfachen Weg gerne mit mehr Frauen teilen möchte, denen es auch so geht. Ich habe schon mit so vielen Frauen gesprochen, denen es genauso geht, die aber einfach nicht wissen, wie man es angeht. Welchen Schritt gehe ich zuerst.
Frauen die sich Fragen: Gibt es da noch etwas für mich?
Natürlich sind das nicht nur Frauen 50+
Ich möchte auch niemanden von diesen Erkenntnissen ausschließen.
Sowohl jüngere Frauen als auch Männer stellen sich bestimmt auch diese Fragen und wünschen sich eine Änderung im Leben.
Ich habe mich auf Frauen meines Alters spezialisiert, weil ich der festen Meinung bin, dass man denen am besten Hilfe bieten kann, deren Probleme man selbst durchlebt hat. Und das habe ich.
Bei mir war der Startschuss wirklich mein 50ster Geburtstag – und dann hat es noch weitere 5 Jahre bis zum Befreiungsschlag gedauert. Ich wusste einfach nicht wie.
Vom Life – Coaching hatte ich bis dahin wohl gelesen, aber ich dachte immer: Dann kann ich auch zum Psychologen gehen.
Weit gefehlt – aber das schreibe ich euch einmal in einem anderen Blogbeitrag.
An welchen Glaubenssätzen hängt ihr fest?
- Ich schaffe das nicht alleine
- Ich bin nicht gut genug
- Als Frau macht man das nicht alleine
- Für eine Frau ist das zu gefährlich
- Ich darf keine Fehler machen
- Ich muss das alleine schaffen
Es gibt unendlich viele davon – und alle kann man lösen.
Schreibt mir, welches eure persönlichen Blockaden in Form von Glaubenssätzen eurer Meinung nach sind.